jueves, 17 de febrero de 2011

ASTRONOMEN AUF LANZAROTE


Agustín Demetrio Pallarés Lasso


Es ist üblich und einfach, in einen Kalender oder in ein Terminbuch einzusehen, um einen
Wochentag, einen Tag im Monat, einen Feiertag oder auch einen jahreszeitlichen Zusammenhang
eines Tages festzustellen. Allerdings führt es zu einer Fehleinschätzung, wenn wir die wahre
Bedeutung der Erfindung eines Kalenders unterbewerten. Die wichtigste Bedeutung eines
Kalenders liegt jedoch darin, einen Zeitraum zu ermessen und die Zeit zu gliedern. Um dies zu
erreichen, haben die unterschiedlichsten historischen Kulturen ihre Kalender auf der Grundlage von
Sternbildern und Sternen und den Beobachtungen bei deren Durchwandern des Himmelsraums und
den offensichtlichen Bewegungen und Zyklen erarbeitet. Offensichtlich ermöglichten diese
Beobachtungen auch zweifelsohne Schlußfolgerungen zum Erwerb der für die Einwohner wichtigen
astronomischen Kenntnisse.

Daß die Bewohner der Kanarischen Inseln vor der Eroberung über eine Art von Kalender verfügten,
bezeugen verschiedene Geschichtsschreiber wie Sedeno und Gomez Escudero oder später auch,
während des 17. Jh. Abreu Galindo oder Marín y Cubas. In dessen geschichtlichen Zeugnissen
werden die durch jene Kulturen bekannten astronomischen Zeitrechnungen wie die Tag- und
Nachtgleiche und die Sonnenwende dargelegt. Außerdem wird hier erwähnt, daß bestimmte Reihen
und Folgen für bestimmte zyklische Berechnungen des Mondes vorlagen, die die nächsten
Vollmonde und auch einiges über Sonnenstände nachvollziehbar machten. Ebenso berichten diese
Quellen von den Festen und Riten dieser Völker, die möglicherweise durch einen religiösastronomischen
Kalender bestimmt wurden.

In einer langen Zeit von Beobachtungen und Untersuchungen nach archäologisch-astronomischen
Methoden, die die Archäologie mit der Astronomie in Beziehung bringt, beginnt deren Wichtigkeit
klar zu werden, so daß deutlich wurde, daß einige der aufgefundenen Stellen zugleich als
Observatorium genutzt wurden. Offensichtlich standen sie im Zusammenhang mit der Erarbeitung
ihres astronomischen Kalenders und ebenso sind diese Standorte sicher auch als wirkliche
Heiligtümer zu betrachten, in denen Riten einer kosmischen Religion durchgeführt wurden. Auf
einigen Standorten der Kanarischen Inseln fanden sich zusätzlich Nachweise über Verbindungen
zwischen verschiedenen Kulturen der Vergangenheit.

Auf Lanzarote lebten jene „majos“, von denen Gómez de Escudero sagte, sie wären „Anbeter der
Sonne und des Mondes“ und brächten eine Begegnung der Geister ihrer Ahnen mit den Sternen in
Verbindung. Wir haben überraschende Beweise gefunden, die dies nicht nur bestätigen, sondern
auch durch andere Kenntnisse mit großer Genauigkeit bezeugen, die bisher nicht den früheren
Einwohnern der Kanarischen Inseln zugeordnet wurden. Ohne Zweifel gewinnen diese archaischen
Völker an Bedeutung, deren fortschrittliche Erkenntnisse uns jetzt durch die wichtigen Spuren an
den Bauwerken klar werden, die sie an diesen Standorten errichteten. Dies bezeugt nachhaltig, daß
die Zeit gekommen ist, diese Erkenntnisse für die Forschungen in der Zukunft zu beachten.
Diese Tatsachen und die Erkenntnisse über die Fundstellen mit astronomischen Zusammenhängen,
die bisher in der Archäologie über die Insel nicht veröffentlicht wurden, befinden sich in
bestimmten alten Kratern von Lanzarote, wie dann später ausgeführt werden soll. Auch wenn wir
vermuten, daß es nicht die einzigen Beobachtungsstandorte der Vergangenheit sind, haben wir

feststellen können, daß zweifelsohne ähnliche Beweise an anderen Standorten der Insel vorliegen.
Die runde Form der Krater ermöglicht weite Horizonte von 360° und so ist es möglich, mit
Genauigkeit den Punkt zu bestimmen, von dem aus der Beobachter die astronomischen Vorgänge
nach allen Richtungen einsehen konnte, da so eine vollständige Sicht auf das Himmelsgewölbe
ermöglicht wurde. Zu dieser astronomischen Beobachtung haben neben ihren rituellen Zwecken
einige Vulkane der Insel Lanzarote gedient: „Guenia“ in der Gemeinde Teguise, „Caldera
Quemada“ in der von Tinajo und „Caldera Quemada de Órzola“ in Haría. Auf diese Standorte weist
eine Reihe von künstlichen baulichen Veränderungen hin, wie Fenster oder Öffnungen, die als Tore
an deren Kraterrändern erscheinen oder auch auffällige Stellen, die durch Abgrabungen gebildet
sind.

In anderen Fällen sind deutliche Veränderungen wie Auffüllungen zu Terrassen zu sehen, die dazu
dienten, bestimmte Höhen zu erreichen, von denen aus ein Beobachter den Verlauf eines Schattens
verfolgen konnte, der dort abgebildet wird und gewissermaßen als „Geist“ eine Beziehung zum
Verlauf eines Schattens aufzeigt, also als Abbild dient. Ebenso sind im Inneren des Kraters als
auch im Umkreis verschiedene Merkzeichen vorhanden, die als merkwürdige Bauten in
Erscheinung treten, als Aushöhlungen, Hügel und auch einfache Steinkreise von unter einem Meter
im Durchmesser oder Felsgruppen von unter Umständen beachtlicher Größe. Auch offensichtlich
natürlich erscheinende Steingruppen haben nach sorgfältiger Beobachtung ein aus anderen
Bereichen stammendes Material - (immer wieder wird der menschliche Eingriff erkannt).

Wir haben auch belegen können, daß die Anordnungen der verschiedenen Merkzeichen und
baulichen Veränderungen eine Vielzahl und überraschende Beziehungen mit astronomischen
Ereignissen haben. Dieses zeigt uns, ohne zu übersehen, daß hier auch andere Funktionen oder
Bedeutungen vorliegen könnten, daß die Kulturen, die diese Werke verwirklicht haben, diese ohne
Zweifel als Beobachtungsstellen genutzt haben. Dies ähnelt den Kenntnissen, die wir über die
"cromlechs" in Stonehenge in England kennen, mit denen gewisse Übereinstimmungen beobachtet
werden, wie die kreisrunden Formen und die astronomischen Orientierungen, die möglicherweise
einen gemeinsamen und vielleicht noch älteren Ursprung haben.

Als wir behaupteten, daß sich die Veränderungen und Merkzeichen in den erwähnten Kratern in
einem astronomischen Zusammenhang befänden, bezogen wir uns nicht nur auf vorübergehende
oder leicht zu beobachtende Tatsachen, wie die Sonnenwende im Winter und im Sommer, also dem
täglichen Lauf der Sonne über den Himmel zu ihrem äußersten Ende, bis sie wieder, dann in
gegensätzlicher Richtung, ihren Lauf beginnt. Wir sehen auch Zusammenhänge von großer
Genauigkeit, einer Tatsache, deren Kenntnis nur den fortgeschrittenen Kulturen zuerkannt wird.
Auch wenn dies etwas übertrieben erscheinen mag, gilt dies im allgemeinen für das, was wir über
die alten Völker der Kanarischen Inseln wissen. So ist es um so auffälliger festzustellen, über
welche erstaunlichen Kenntnisse diese Menschen über den Zyklus von 18,6 Jahren verfügten;
diesen Zyklus Monde zwischen den weitesten Endpunkten den der Mond von einem bis zum
anderen Ende durchläuft, daß also dieser Zyklus eine Beziehung zu seiner Umlaufbahn auf den
Großkreis hat. In der Tat bestehen verschiedene Anhaltspunkte dafür, daß jene aufgezeigten Punkte
dem Mondlauf zuzuordnen sind, sowohl für den großen als auch für den kleinen Kreis. Bezogen
auf den Beobachter bedeutet dies, daß diese Kultur den metonischen Zyklus kannte1 (metonischer
Kalenderzyklus mit sieben 13-Mondmonaten-Jahren in 19 Sonnenjahren) und sie möglicherweise
1 Metonischer Kalenderzyklus mit sieben 13-Mondmonaten-Jahren in 19 Sonnenjahren. (Anm. des
Verfassers)

befähigt war, Finsternisse vorherzusagen. Dies alles verrät uns, wie außerordentlich gelehrt die
Menschen jener Zeit in astronomischen Dingen waren und auch die heute noch vorhandenen
Heiligtümer erbauten.

In diesem unseren Versuch, vorhandene „Unkenntnisse“ zur Bedeutung der Standorte für
astronomische Beobachtungen voranzubringen, erwarten wir jedoch eine Menge von intelligenten
Mitteilungen. Diese sind für die Erweiterung vieler und notwendiger Kenntnisse unerläßlich, um
detailliert weitere Untersuchungen über dieses Zeitalter in Lanzarote zu veranlassen.

Die beiden letzten Jahre der Beobachtungen vor Ort, die dokumentierten Untersuchungen und
unsere Hingabe haben unsere Kenntnisse über die astronomischen Zusammenhänge gemehrt,
ein Gebiet, auf dem wir keine Fachleute sind. Trotzdem lassen uns die Erkenntnisse und
Wahrnehmungen erkennen, daß ein leidenschaftlicher Weg vor uns steht, der sich erweitert,
während er weiter begangen wird. Der weitere Weg bedarf allerdings auch der Mitwirkung von
Spezialisten und auch von Einrichtungen und natürlich auch von jedem Einzelnen, der sich für
diese Thematik interessiert und begeistern kann. Weitere Mitwirkende mögen auch andere
Kenntnisse mitbringen und über Mittel verfügen, die wir nicht aufbringen können. Dies ist aber
wichtig, um ein wenig weiter zu kommen in der Erkenntnis dessen, was in der Vergangenheit des
kanarischen Volkes gewesen ist. Dieses Streben hat in bestimmten Gebieten beachtlichen
Handlungsraum, insbesondere dort, wo Entdeckungen in dieser Sache Neues bringen können und
auch vielfältige Interpretationen erkennen lassen. Wir glauben, daß sich Erkenntnisse über eine
herausragende Kultur finden lassen, die sich in diesen wunderbaren, in allen Zeiten besungenen
Inseln, entwickelte.

Als Letztes erscheint es notwendig, von den Verantwortlichen zu erwarten und einzufordern, daß
die geeigneten und erforderlichen Maßnahmen bereitgestellt werden, um die Kenntnisse über diese
Fachgebiete zu vertiefen, die für die Werterhaltung, das Studium und die Verbreitung der Bedeutung
dieser historischen Standorte nötig sind, und diese besonders für die Öffentlichkeit zugänglich zu
machen, um auf diese Art der Erinnerung an unsere Ahnen gerechter werden zu können.

Agustin Demetrio Pallarés Lasso
Antonio Romero Mora


August 2005

arqueomega@latinmail.com


Übersetzung aus dem castellano: Dr. E. Chr. Hengstenberg im März 2008
Die Verfasser des Beitrages wurden am 5.,6. und 13.04 .2008 an drei Adressen um Zustimmung
zur Verwendungd gebeten. Bis heute ist leider keine Antwort eingegangen. Somit ist bitte ein
Vorbehalt zu beachten. 16.04.2008

No hay comentarios:

Publicar un comentario